Direkt nach dem Stechen wird das Tattoo zum Schutz vor Schmutz und Bakterien in einen Verband aus Klarsichtfolie gewickelt oder mit einem Pflaster abgedeckt. Die Folie kann noch über Nacht getragen, sollte im Optimalfall aber nach wenigen Stunden entfernt werden. Wird sie zu lange drauf gelassen, wirkt es wie beim Treibhauseffekt: Man schwitzt unter der Folie unnötig, die Haut wird aufgeweicht und unter Umständen leidet die Qualität des Tattoos. Bei Pflastern ist es nicht ganz so eng, da diese atmungsaktiv sind.
Viel frische Luft an die Tätowierung lassen, das fördert die Wundheilung.
Ab dem 2. Tag könnt ihr anfangen, das Tattoo mit einer geeigneten Wund- und Heilsalbe bzw. Aftercare-Creme einzucremen, am besten immer dann, wenn ihr ein Trockenheitsgefühl verspürt und die Haut anfängt zu spannen. Das Tattoo soll nicht austrocknen, aber auch nicht aufweichen, deshalb nur dünn auftragen. Wie oft man eincremen muss, hängt vom Hauttyp ab. Zum Ende der Heilung ist es seltener nötig. In der Regel reichen zwei bis vier Wochen zur Abheilung.
Um Infektionen zu vermeiden, immer die Hände gründlich waschen, bevor ihr das Tattoo berührt. Das Tattoo ist noch eine offene Wunde und sollte genauso vorsichtig behandelt werden.
Auch wenn es unmenschlich juckt, niemals am Tattoo kratzen, sonst können sich Narben bilden. Tupfen oder leicht klopfen ist okay.
Zu Beginn sollte das Tattoo vor dem Eincremen ausschließlich mit lauwarmen Wasser und milder, pH-neutraler Seife oder Waschgel gewaschen werden. Anschließend mit einem Handtuch vorsichtig abtupfen, niemals rubbeln. Empfehlungen zu Waschgels findet ihr bei uns.
Baden oder schwimmen ist in den ersten 4 Wochen tabu: Das Wasser würde das Tattoo aufweichen. Verlaufene und blasse Stellen wären die Folge. Auch zu langes Duschen solltet ihr deshalb in dieser Zeit vermeiden.
Einige Tage nach dem Stechen bildet sich Wundschorf auf der tätowierten Haut. Spätestens beim Eincremen fallen die kleinen, farbigen Fetzen auf, wenn der Schorf anfängt sich zu lösen. Dies ist vollkommen normal und unbedenklich. Wichtig ist es jedoch, den Schorf nicht wegzurubbeln. Er versiegelt die Haut vorübergehend. Solltet ihr daran rubbeln oder ihn abziehen, riskiert ihr blutende und schmerzhafte Hautrisse. Zudem führt das Abkratzen zu blassen oder komplett farblosen Stellen innerhalb des Tattoos!
Da euer Abwehrsystem während der Heilung stark gefordert ist, sollten Sport, Sauna und andere körperliche Anstrengungen vermieden werden. Also nicht allzu sehr ins Schwitzen kommen, auch Schweiß ist schlecht für die Wundheilung. Nach zwei Wochen könnt ihr allmählich mit den ersten Übungen anfangen. Achtet aber darauf, die tätowierte Körperstelle zu schonen.
Auf Sonnenbäder oder Sessions im Solarium solltet ihr mindestens 4 Wochen verzichten, das reizt die Haut zu sehr. Für die Farbpigmente unter der Haut ist zu viel Sonne und UV-Licht sowieso nicht gut. Bei längeren Aufenthalten in der Sonne, entweder die Tattoos mit Kleidung abdecken oder geeignete Cremes mit UV-Schutz nutzen.
Während der Heilung möglichst lockere und bequeme Kleidung tragen. Harte Stoffe scheuern zu sehr am Tattoo. Das gleiche gilt für Schmuck oder Uhren. Wenn es geht, darauf verzichten.
Vernünftige Tattoo-Studios bieten meist vier bis sechs Wochen nach der ersten Sitzung eine Nachkontrolle an. Dieser Termin sollte vom Studio kostenlos angeboten werden und auch kleine Nachbesserungen im Preis enthalten. Während des Heilungsprozesses der Haut können feine Details des Tattoos verloren gegangen sein oder minimalste Lücken sichtbar werden. Dabei handelt sich aber nicht um ein Unvermögen des Tätowierers, sondern um einen natürlichen Effekt der Wundheilung.
Nach der Abheilung - meist nach 3-4 Wochen - sind Tattoos relativ pflegeleicht. Mit der Zeit kann der Kontrast und die Farbintensität allerdings abnehmen. Durch konsequente Pflege kannst du dem entgegenwirken. Dafür eignen sich Pflege Cremes, die die Haut nicht nur mit Feuchtigkeit versorgen, sondern auch vor Umwelteinflüssen und UV-Strahlen schützen.